Cephalotus follicularisDenmark, Western Australia
Allgemeines
Cephalotus ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art
Cephalotus follicularis.
Die Pflanze zählt zu den Fallgruben. Die Krüge dieser Art werden etwa 5cm hoch und liegen am Boden auf. Ein Deckel schützt den Kruginhalt vor Regen. Die Hauptbeute von
Cephalotus sind Ameisen, die auf der Suche nach Nahrung in die Krüge fallen.
Entdeckt wurde
Cephalotus bereits 1791 von Archibald Menzies. Beschrieben wurde er schließlich 1806 durch den Franzosen Jacques Julien Houtton De La Billardière. Robert Brown erkannte bereits 1800, dass
Cephalotus Insekten fängt. Die ersten lebenden Pflanzen wurde 1823 in Kew Gardens in London kultiviert.
Die Krüge von
Cephalotus follicularis sind rosettenartig angeordnet. Über das Jahr werden zwei verschiedene Blatttypen ausgebildet. Im Winter bildet er hauptsächlich nichtkarnivore Laubblätter aus. Die karnivoren Krüge werden vor allem im Sommer gebildet.
Vorkommen
Cephalotus follicularis kommt nur an einem schmalen Küstenstück von Augusta bis Cape Rich in Südwestaustralien vor. Die Standorte sind in der Regel sumpfig und sandig. An einem Standort in der Nähe von Walpole wächst
Cephalotus sogar an den Klippen in direkter Nähe zum Meerwasser. Siehe dazu die Bilder weiter unten.
Kultur
Cephalotus scheint an das Substrat keine besonderen Ansprüche zu haben. Ich habe Pflanzen bereits erfolgreich in Torf/Sand- als auch in Torf/Perlite-Mischungen gehalten. Umtopfen kann man die Pflanze zwar relativ problemlos, allerdings reagiert sie oftmals mit einem kleinen Wachstumsstop. Ich verwende daher möglichst große Töpfe, so dass ich nicht ständig umtopfen muss. Außerdem trocken große Töpfe viel langsamer aus. Dies ist nicht ganz unwichtig, da
Cephalotus nicht gerne länger trocken steht. Ich halte meine Pflanzen ganzjährig im Anstau, zwischendurch lass ich das Wasser im Untersetzer aber auch mal völlig austrocknen (in den Töpfen ist selbst dann noch Feuchtigkeit). Als Stellplatz habe ich mich für das Regal direkt unter dem Dach bei mir im Gewächshaus entschieden. Dort stehen die Pflanzen vollsonnig. Sollten die Temperaturen im Sommer langfristig über 35°C werden schattiere ich etwas. Um
Cephalotus erfolgreich zu kultivieren sollte man der Pflanze einen kühlen Winter gönnen. Mein Gewächshaus wird während des Winters auf etwa 5°C gehalten, was den Pflanzen gut bekommt. Leicht Fröste sollen angeblich auch vertragen werden, aber da fehlt mir selbst die Erfahrung.
Vermehrung
Vermehren kann man
Cephalotus recht einfach durch Blattstecklinge. Dafür kann man Krüge genauso wie die Laubblätter nehmen. Das Blatt sollte möglichst nahe an der Basis abgebrochen werden. Die neuen Pflanzen entstehen nicht auf der Blattoberseite, sondern an der Bruchstelle des Blattes.
Die Vermehrung über Samen funktioniert ebenso, soll aber sehr langwierig sein. Ich habe bisher einmal Samen erhalten, die aber leider nicht gekeimt sind.
Wenn die Pflanzen groß genug sind, lässt sich
Cephalotus auch teilen. Die Teilstücke wachsen deutlich besser an, wenn sie bereits nach dem Teilen ein paar Wurzeln haben. Teilstücke ohne Wurzeln lassen sich aber auch gut bewurzeln.
Schädlinge
Cephalotus wird gerne von Läusen aller Art befallen. Dagegen hilft der Wirkstoff Imidacloprid (z.B. Provado oder Lizetan von Bayer) zuverlässig. Ein weieres Problem ist Mehltau, vor allem bei schlechter Belüftung im Winter oder in einem Terrarium. Sollten meine Pflanzen davon befallen werden, verwende ich Celaflor Pilzfrei Ectivo. Dieses Mittel hilft auch gut gegen Botrytis, der sich bei ungünstigen Verhältnissen gerne mal an abgestorbenen Pflanzenteilen bildet.
Bilder vom Naturstandort
+ Broke Inlet, Western Australia - Western Australia
+ Coalmine Beach, Western Australia - Western Australia
+ Denmark, Western Australia - Western Australia
+ Two Peoples Bay, Western Australia - Western Australia
+ Walpole, Western Australia - Western Australia
+ Waychinicup National Park, Western Australia - Western Australia
Bilder aus Kultur
+ Coalmine Beach, Western Australia - CDCF2001